Politik

Maur hat keine Wahl

Posted on by Maurmer Zeitung

Noch können sich Kandidierende für die Erneuerungswahlen des Gemeinderats Maur vom 8. März 2026 bis am 30. Oktober melden. Doch es ist absehbar: Weder für den Gemeinderat noch für das Gemeindepräsidium kommt es zu einer Kampfwahl.

Es ist ein Privileg der Schweizer Demokratie, dass das Stimmvolk auf kommunaler Ebene bei der Zusammensetzung der Exekutiven das letzte Wort hat. Wenn in Maur am 8. März die Sitze im Gemeinderat sowie das Präsidium vergeben werden, können sich die Kandidierenden wohl beruhigt zurücklehnen und den Champagner bereits kaltstellen. Es zeichnet sich ab, dass sich nicht mehr Personen um die politischen Ämter bemühen, als Sitze zu vergeben sind. So steuern auch Gemeindepräsident Yves Keller und Schulpräsident Rob Labruyère quasi im Schlafwagen ihrer Bestätigung entgegen.

Das Spannendste an den Wahlen 2026 ist demnach schon im Frühling 2025 passiert: Urs Rechsteiner und Alexander Lenzlinger kündigten ihre Rücktritte an.

Rechsteiner und Lenzlinger gehen

Rechsteiner arbeitet als Leiter Bildung an der Schule Zollikon. Seit zwölf Jahren ist er im Maurmer Gemeinderat, 2022 kandidierte er zudem für das Gemeindepräsidium. Im zweiten Wahlgang unterlag er dem jetzigen Präsidenten Yves Keller (FDP). Bereits nach den damaligen Wahlen habe für ihn festgestanden, dass er vermutlich keine weitere Amtszeit anhängen werde, erklärte er schon vor geraumer Zeit.

Im selben Jahr wurde Lenzlinger in die Exekutive gewählt. Dass er sich nicht mehr zur Wahl stellt, begründet er mit seiner unternehmerischen Tätigkeit. Es sei zunehmend zu zeitlichen Konflikten mit seinem politischen Engagement gekommen.

Zweiter SVP-Sitz

Für die Abtretenden stehen Roland Bischofberger (FDP) sowie Reto Surbeck (SVP) bereit. Die Chancen stehen damit gut, dass die wählerstarke Volkspartei auf Kosten der Mitte einen zweiten Sitz erobert.

Fakt ist jedoch: In Maur haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger keine echte Wahl – falls bis am 30. Oktober 2025 um 16.30 Uhr auf der Gemeindeverwaltung keine weiteren Wahlvorschläge eingehen.