Leserbriefe, die in der «Maurmer Post» nicht veröffentlicht werden
Sehr geehrter Herr Brütsch, werter Chefredaktor
Als regelmässige und politisch interessierte Leserin der «Maurmer Post» habe ich den Beitrag auf den ersten beiden Seiten der Ausgabe 18 «Es geht primär darum, den angespannten Wohnungsmarkt nicht zusätzlich zu belasten» mit gewissem Erstaunen und einer wachsenden Ratlosigkeit zur Kenntnis genommen.
Der Text, bei dem Gemeinderat Alexander Lenzlinger bezüglich der Asylpolitik ausführlich zu Wort kommt und lautstarke Werbung für die Projekte in Ebmatingen und Aesch macht, ist als Interview (Fragen-Antworten) inszeniert.
Wer die Fragen gestellt hat – und mit wem ein (allfälliges) Gespräch geführt wurde – bleibt aber ein Geheimnis.
Deshalb meine Fragen: Müssen wir davon ausgehen, dass dieser Beitrag eine getarnte Politikpropaganda des Gemeinderats ist? Und weshalb ist kein Autor benannt? Macht es Sinn, wenn ein Politiker ohne kritische Gegenfragen zu einem äusserst teuren und umstrittenen Projekt die «Carte blanche» erhält?
Die Gemeinde lässt sich die Maurmer Post über 350’000 Franken pro Jahr (an Steuergeldern) kosten. Und an der Gemeindeversammlung im Juni 2023 hat sich der Souverän eindeutig für eine unabhängige Dorfzeitung ausgesprochen. Die Bürgerinnen und Bürger wollen informiert werden – und nicht gesteuert und manipuliert!
Das Beispiel des Lenzlinger-«Interviews» zeigt nun aber zum wiederholten Mal: Der Volkswille wird mit Füssen getreten – und auf Kosten der Steuerzahler leistet sich der Gemeinderat ein plumpes Verlautbarungsorgan, das von einem PR-Büro in der Stadt Zürich produziert wird.
Mein Fazit: So nicht!
Mit freundlichen Grüssen
Verena Keller, Ebmatingen, Lohwis