«Maurmer Post» im Fokus der Schweizer Medien

Der Maurmer Zeitungsstreit sorgt weiterhin für landesweite Schlagzeilen. Nun hat sich das vielbeachtete Medienportal «Klein Report» der unendlichen Geschichte angenommen.

Die Quintessenz der renommierten Medienjournalistin Ursula Klein ist gleichsam simpel wie ernüchternd: «In der Zürcher Vorortsgemeinde Maur liefert die Kommunalpolitik ein Fallbeispiel für die prekäre Lage im Schweizer Lokaljournalismus. Selber scheint sie es aber nicht zu bemerken». Klein bezieht sich dabei auf die verlorene Unabhängigkeit der Dorfzeitung «Maurmer Post», deren redaktionelle Hoheit seit Anfang Jahr beim Gemeinderat liegt.

Unter dem Titel «Wenn sich der Gemeinderat selber interviewt» greift die Journalistin und Verlegerin den Fall von Gesellschaftsvorsteher Alexander Lenzlinger auf, der in der «Maurmer Post» vom 6. Juni in einem (angeblichen) Interview die Asylstrategie der Gemeinderat beschreibt und für das Projekt des Ausbaus der Asylzentren in Aesch und Ebmatingen Werbung machte.

Christoph Bless entwaffnend ehrlich

Weil das Interview nicht von einer Journalistin oder einem Journalisten gezeichnet worden war, fragte Klein bei Gemeindeschreiber Christoph Bless nach – und erkundigte sich, wer das Gespräch geführt habe.

Die Antwort aus dem Gemeindehaus ist gleichsam ehrlich wie entlarvend. Christoph Bless sagt: «Fragen und Antworten haben der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung gemeinsam erarbeitet. Die Redaktion der ‚Maurmer Post‘ hat die Textvorlagen bearbeitet.»

Auf das Insistieren des «Klein Reports», dass sich der Gemeinderat somit faktisch selber interview habe, wiederholt Bless: «Ja, Gemeinderat und Gemeindeverwaltung haben die Fragen gemeinsam erarbeitet.» Die Maurmer Bevölkerung solle über das Geschäft als solches und über die Haltung des Gemeinderats informiert werden. Die Interview-Form sei hierfür geeignet.

Wie viel Wert ist Politpropaganda?

Der Beobachter reibt sich verwundert die Augen und zuckt mit den Schultern – und fragt sich: Ist eine solche Publikation wirklich über 350’000 Franken an Steuergeldern pro Jahr Wert. Aber lesen Sie den gesamten Beitrag auf Klein Report unter www.kleinreport.ch («Maurmer Post»: Wenn sich der Gemeinderat selber interviewt – kleinreport.ch.)