Maur lässt «Seebrise» im Regen stehen

Der Imbissstand «Seebrise» bei der Schifflände Maur war ein beliebter Treffpunkt für einen gemütlichen Drink oder eine feine Bratwurst. Nun ist Schluss. Die Gemeinde verweigert eine dauerhafte Bewilligung und verweist auf kantonale Ämter und Richtlinien.

Zu behaupten, in der Gemeinde Maur sei das gastronomische Angebot ausufernd, wäre leicht übertrieben. Restaurants sind geschlossen – oder kämpfen um jeden Kunden.

Eine erfrischende Ausnahme war die «Seebrise» in Maur. Von Frühling bis Herbst herrschte an schönen Abenden ein Hauch von Ferienstimmung direkt vor der eigenen Haustüre.

Sympathisch und unkompliziert

Das unkomplizierte und sympathische Geschäftsmodell geht auf die Corona-Zeit vor vier Jahren zurück. Damals erhielt die Schifffahrts-Genossenschaft Greifensee (SGG) eine provisorische Bewilligung für den Imbissstand; notabene, als das «Restaurant Schifflände» nach einem Pächterwechsel und während Bauarbeiten geschlossen war.

Bis zu diesem Jahr wurde die provisorische Bewilligung jede Saison erneuert. Damit soll nun Schluss sein. Dies schreibt der «Anzeiger von Uster» am Mittwoch.

Grund: Die Gemeinde verlangt eine Baubewilligung für das Häuschen. Und das Gesuch der SGG wies sie ab.

Die «Schifflände» profitiert

Markus Rohr, der die «Seebrise» in den letzten zwei Jahren betrieben hat, sagt gegenüber dem AvU: «Ich bin enttäuscht.» Während einiges darauf hindeutet, dass die amtliche Opposition gegen die «Seebrise» den Betrieb in der «Schifflände» beleben soll, argumentiert der Maurmer Gemeindeschreiber Christoph Bless mit «baurechtlichen Gründen». Er schiebt das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft vor. Dieses könne keine dauerhafte Bewilligung erteilen.

Gibt’s eine zweite Chance vor dem ersten Schneefall?

Derweil bedauert Rohr den Entscheid um die «Seebrise». Auf Facebook ruft er dazu auf, sich bei der Gemeinde zu melden, damit das Bewilligungsverfahren vielleicht nochmals überdacht wird. Ob sich die Behörden vor dem ersten Schneefall im kommenden Herbst aber umstimmen lassen, ist höchst fraglich. Schliesslich mahlen die Mühlen der Ämter langsam. Auch in der Gemeinde Maur.