Ebmatingen: Der Spuk ist vorbei
Drei Jahrzehnte stand es leer, nun ist es dem Erdboden gleichgemacht. Das Geisterhaus, wie das verwitterte Haus an der Lebernstrasse 1 im Volksmund genannt wurde, ist Geschichte. In der ersten Woche der Sportferien fuhren die Abbruchbagger auf.
Nun erinnern nur noch ein paar Erdhügel und Abbruchschutt an die alten Gemäuern. An Stelle des Einfamilienhauses aus dem Jahre 1974 entsteht ein dreistöckiges Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage. «Verdichtetes Bauen» und «Return on Investment» heissen die Gebote der Stunde, denen eines der letzten Mysterien der Gemeinde zum Opfer fiel.
Gerüchte und Geschichten
Um das abgerissene Gebäude rankten sich viele Gerüchte und Geschichten. Der Erstbesitzer wohnte fünf Jahre auf dem Grundstück. Wegen eines Jobwechsels zog er danach in den Kanton Solothurn. Im März 1980 übernahm ein Arzt mit Jahrgang 1938 das Anwesen. Seit 1994 stand das Haus an bester Lage leer. Erzählungen über Einbrüche machten die Runde. Die Polizei aber dementierte stets.
Gespenstisch teuer
Nun wurde das Geisterhaus – wie auch das Nachbarhaus – in die ewigen Jagdgründe für Alt-Immobilien geschickt. Damit gibt es Platz für neun Eigentumswohnungen. Gesamtwert des neuen Gebäudes: 16,44 Millionen Franken. Man könnte auch sagen: gespenstisch teuer.
