Rad-WM: Maur beharrt auf Rückzahlung
Das Organisationskomitee der Rad-WM weist Forderungen der Gemeinden zurück. Maur will sich damit aber nicht abfinden.
Gut 57’000 Franken – so viel kostete die Rad-WM im vergangenen September die Gemeinde Maur. Das Geld floss in Sold und Verpflegung von Feuerwehr und Zivilschutz wie auch in Informationsmaterial aus.
Aus der eigenen Kasse will die Gemeinde die Rechnung n nicht begliechen. Sie hatte deshalb schon im letzten Jahr angekündigt, die Kosten vom Organisationskomitee (OK) der Rad-WM zurückzufordern. Genauso wie vier weitere Austragungsorte vom rechten Zürichseeufer.
Das OK weist alles zurück
Die Organisatoren weisen sämtliche Forderungen zurück. Es gebe keine rechtliche Grundlage, wonach das lokale Organisationskomitee die Mehrkosten tragen müsse, sagte OK-Sprecher Andreas Herren im Januar gegenüber Radio SRF. Die Gemeinden würden nicht entschädigt.
Während mehrere Gemeinden (Zollikon, Oetwil am See) die Angelegenheit ad acta legte – mit der Angst, dass die juristischen Kosten einen allfälligen Ertrag letztlich überstiegen, hält Maur an den Forderungen fest.
Maur hingegen hält weiterhin an seinen Forderungen fest. Anfang Woche habe die Gemeinde den Betrag dem Organisationskomitee in Rechnung gestellt, sagt die stellvertretende Gemeindeschreiberin Anette Fahrni. Dies hat der Gemeinderat an seiner letzten Sitzung beschlossen.
Die Gemeinde Maur bleibt damit bei ihrer Haltung, dass das OK für die Kosten zuständig sei und diese nicht auf die Gemeinden abgewälzt werden könnten. Die Erfolgschancen sind ungewiss. «Wir hoffen auf ein Gespräch», sagt Fahrni. Einen Rechtsstreit anstreben werde die Gemeinde voraussichtlich aber nicht.
Hoffnung in den Kanton…
Auch der Maurmer Gemeinderat Thomas Hügli (GLP) hat noch «eine gewisse Hoffnung», dass die Gemeinde nicht auf ihren Kosten für die Rad-WM sitzen bleibt. Er setzt dabei auf politischen Druck und meint, der Regierungsrat habe noch nicht alle Fragen zu den Rad-WM-Kosten beantwortet, wie der dem SRF-«Regionaljournal» sagte: «Er hat die heiklen Fragen, bei denen es um die Kostenübernahme ging, ausgelassen.»
… dieser sieht aber nur «geringe Chancen»
Hügli hofft nun darauf, dass die drei Kantonsrätinnen, die damals die Anfrage zu den Kosten eingereicht hatten, nochmals nachhaken werden. Diese Chancen stehen gut, wie eine der drei Politikerinnen, die Zolliker FDP-Kantonsrätin Corinne Hoss, gegenüber dem «Regionaljournal» bestätig. «Wir schauen, ob wir nochmals etwas machen können», erklärte sie. «Wir wurden nicht aufgeklärt. Das ist ein Ärger.» Die Erfolgsaussichten einer neuerlichen Anfrage schätzt sie allerdings als gering ein.