Die FDP strebt nach dem Monopol
In das Rennen um den frei werdenden Sitz in der Rechnungsprüfungskommission der Gemeinde Maur kommt neuer Schwung: Nun wollen sich auch Dirk Lohmann (GLP) und Franziska Kristensen (FDP) zur Wahl stellen. Vor allem die FDP-Kandidatur ist brisant.
Die politische Machtverteilung in der Gemeinde Maur könnte durchaus vielschichtiger sein. Mit über 100 Mitgliedern ist die FDP die stärkste Partei der Gemeinde. Im Gemeinderat sitzen mit Präsident Yves Keller und Alexander Lenzlinger zwei Vertreter des Freisinns. Dabei verantwortet Keller mit dem Finanzressort das wichtigste Dossier. Aufgrund der neuen Struktur der Gemeindezeitung («Maurmer Post») besitzt er ausserdem die redaktionelle Hoheit über die Berichterstattung.
Dies muss man wissen, um die Brisanz der neusten Personalie aus der FDP zu erkennen. Franziska Kristensen (Bild), die im Vorstand der FDP-Ortspartei sitzt, kandidiert für den frei werdenden Posten in der Rechnungsprüfungskommission.
Vor einer Kampfwahl
Zwar sieht sie sich an den Ersatzwahlen im Mai mit Beat Kunz (unterstützt von der SVP), Daniel Steffen (parteilos) und Dirk Lohmann (GLP) einer durchaus prominenten Konkurrenz gegenüber, doch aufgrund des Wählerpotenzials ihrer Partei steigt sie mit guten Chancen ins Rennen.
Die FDP überall
Ihre allfällige Wahl birgt allerdings ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Die FDP würde dann vier von fünf RPK-Sitzen belegen – mit René Gonthier, Andreas Mosimann, Karin Stamm (der Frau des Parteipräsidenten Mischa Stamm) sowie Kristensen. Oder mit anderen Worten: Die FDP überwacht sich selber.
Vorwärts in die Vergangenheit
Menschen mit historischem Gewissen wähnen sich schon fast an die Zeiten nach der Gründung des Schweizerischen Bundesstaates erinnert. Damals regierte der Freisinn ab 1848 für 43 Jahre mutterseelenallein. So wie heute in Maur – wo es schon bald heissen könnte: vorwärts in die Vergangenheit.