Rad-WM will Gemeinden nicht entschädigen

Diese Nachricht dürfte auch im Gemeindehaus Maur für Ärger sorgen: Das lokale Organisationskomitee der Rad-WM hat mehreren Zürcher Gemeinden eine Absage erteilt. Das OK will die Mehrkosten, die den Gemeinden entstanden sind, nicht übernehmen.

«Wir haben einen negativen Bescheid gegeben», sagte OK-Sprecher Andreas Herren gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF1 vom Mittwoch. Es gebe keine Rechtsgrundlage dafür, dass das lokale Organisationskomitee die Kosten tragen müsse.

Regierungsratsbeschluss

Dazu gebe es auch einen Regierungsratsbeschluss, der den Gemeinden bekannt sei. Bei den betroffenen Gemeinden kommt die Absage schlecht an. Sie prüfen nun juristische Schritte.

Zumikon bleibt auf hohen Kosten sitzen

Die Gemeinde Zumikon beispielsweise schickte der Rad-WM eine Rechnung über 51’000 Franken. Da die Rennstrecke direkt am Feuerwehrdepot vorbeiführte und dieses somit nicht erreichbar war, musste die Gemeinde eine Pikett-Truppe organisieren, die vor Ort blieb. Nur so konnte die Einsatzbereitschaft sichergestellt werden.

Maur wird Forderungen stellen

In Maur hatte der Gemeinderat im vergangenen Jahr angekündigt, die Ausgaben für Sold und Verpflegung von Feuerwehr und Zivilschutz wie auch für Informations- und Signalisations-Material zurückfordern zu wollen. Wegen der Rad-WM hatte die Gemeinde einen unerwarteten Kredit von 90 000 Franken sprechen müssen.

Nach Abzug der Unterstützung vom Amt für Militärschutz und der Kosten für das Signalisations-Material, das weiterhin von der Gemeinde genutzt werden kann, bleiben noch 57 064 Franken übrig. Gemäss Gemeindeschreiber Christoph Bless ist man derzeit daran, die detaillierte Abrechnung zu erstellen. Forderungen werde man dann bei der zuständigen Instanz geltend machen.

Erlenbach dagegen fordert schon jetzt eine Erstattung in Höhe von etwa 25’000 Franken. Die Gemeinde hatte Ausgaben für Informationsmassnahmen und den Betrieb einer Hotline. Zudem war das Gemeindehaus am Abstimmungssonntag nicht zugänglich, so dass für das Wahlbüro ein alternativer Standort gefunden werden musste