20 Prozent der Schweizer können kaum lesen und rechnen
Eine Studie der OECD liefert ein erschreckendes Bild: 1,7 Millionen Schweizer können kaum lesen und rechnen.
Und dennoch schneidet die Schweiz im internationalen Vergleich gut ab. Allerdings gibt es deutliches Steigerungspotenzial, wie die internationale Studie PIAAC der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Das Programm «for the International Assessment of Adult Competencies» ist, was bei den Kindern die Pisa-Studie ist. Die Schweiz hat erstmals teilgenommen.
Erwachsene getestet
Getestet wurden in 31 Ländern die Kompetenzen von Erwachsenen beim Lesen, Rechnen und Problemlösen im Alltag und Beruf. Und zwar unter der Wohnbevölkerung der Schweiz im Alter von 16 bis 65 Jahren.
Alltägliche Problemlösung
Insgesamt hat fast ein Drittel in mindestens einem der Bereiche «geringe Kompetenzen». Das sind 1,67 Millionen Menschen in diesem Land.
Konkret: Im Lesen schneiden 1,25 Millionen schlecht ab. In Mathematik, etwas besser, nur 1,06 Millionen. Im Problemlösen dafür 1,38 Millionen. Das heisst, dass diese Personen nicht in der Lage sind, Probleme, die mehrere Schritte bis zur Lösung erfordern, zu lösen.
Insgesamt verschlechtert
Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation spricht in einer Mitteilung zwar davon, dass das Ergebnis ordentlich sei, und es hebt hervor, dass man «signifikant» über dem Durchschnitt liege.
Konsternierte Studienverantwortliche
Einbilden sollte man sich darauf aber nicht viel. Die Studienverantwortlichen zeigen sich bei der Einschätzung der Resultate einigermassen konsterniert. Die Ergebnisse hätten sich in den letzten zehn Jahren, als diese Studie letztmals gemacht worden sei, verschlechtert. Und dies in einer Zeit, in der die Anforderungen im Berufsleben zugenommen hätten.