Eisschnelllauf: Ebmatingerin McGregor zurück in der Weltspitze
Die Ebmatinger Eisschnellläuferin Kaitlyn McGregor sorgt für Aufsehen. Beim zweiten Weltcup im chinesischen Peking lief sie im Massenstart-Rennen auf Platz 9.
Damit verbesserte sich die 30-Jährige gegenüber dem Saisonauftakt in Nagano eine Woche zuvor. In Japan hatte sie in dieser Disziplin den 11. Platz belegt. Über 1500 m erreichte McGregor in der höchsten A-Division mit den schnellsten 20 Läuferinnen den 19. Platz. Daneben wurde sie über 1000 m in der B-Division gute Siebte.
Früher im Eishockey-Nationalteam
Die Geschichte der kanadisch-schweizerischen Doppelbürgerin ist nicht frei von Brüchen. Vor über zehn Jahren hatte McGregor den hiesigen Eisschnelllaufsport in eine neue Ära geführt: 32 Schweizer Rekorde, 24 nationale Meistertitel, drei Medaillen an den Junioren-Weltmeisterschaften 2013.
Dabei war sie zuvor vor allem als Eishockeyspielerin aufgefallen und hatte als Mitglied der U18-Auswahl auf dem Sprung ins Nationalteam gestanden.
Traumziel Sotschi
Doch mit den längeren (Eisschnelllauf-)Kufen glaubte die Tochter des Eishockeytrainers Mark McGregor ihre sportlichen Ambitionen eher verwirklichen zu können. Sie taufte ihren Hund auf den Namen „Sotschi“ – um ihr grosses Ziel, die olympischen Spiele 2014, auch im Elternhaus an der Ebmatinger Säntisstrasse ständig vor Augen zu haben.
Die „Schweizer Illustrierte“ titelte im Juli 2013: „McGregor – Anlauf auf den Olymp.“ Der „Tages Anzeiger“ schrieb: „Eine Frau, die weiss, was sie will.“ McGregor wusste, was sie wollte: sich für die Olympischen Winterspiele qualifizieren – als erst zweite Schweizer Eisschnellläuferin nach Sylvia Brunner (1980).
Über die Selektionskriterien gestolpert
Doch unverhofft geriet das Projekt ins Stocken. Weil die Schweiz aufgrund von fehlenden früheren Resultaten für Sotschi keinen Quotenplatz besass, blieben die olympischen Türen für McGregor verschlossen. Anstatt auf der Olympia-Bahn ihre Spuren zu hinterlassen, ging sie in Ebmatingen mit ihrem Hund spazieren.
Und McGregor musste mitansehen, wie ihre ehemaligen Teamkolleginnen in der Eishockey-Auswahl sensationell die Bronzemedaille gewannen – bei einem Trainingsaufwand, der im Vergleich zum Eisschnelllaufen an Wellness-Ferien mit Vollpension erinnert. Diese Erfahrung stürzte McGregor in ein emotionales Dilemma. Sie nahm ein Time-out und verabschiedete sich aus der Öffentlichkeit..
Gibt es ein olympisches Happy-end?
Doch nun ist sie zurück – gereift und schon fast so schnell wie vor zehn Jahren. Man darf gespannt sein, wohin die sportliche Reise der Ebmatingerin führt. Wir wünschen ihr ganz viel Glück – und hoffen auf eine Erfüllung ihres olympischen Traums 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo.