Downtown Forch

Bis 2045 sollen der Bahnhof Forch und dessen Umgebung ein völlig neues Gesicht erhalten. Die Station soll sich in einen neuen Ortsmittelpunkt verwandeln.

Dies sieht das gemeinsame Projekt der Gemeinden Maur und Küsnacht vor. Deren Bevölkerung nutzt die Forchbahn «Frieda» tagtäglich als direkte Verbindung in die Stadt Zürich. Rein politisch ist die Gemeinde Maur nicht involviert. Der Bahnhof liegt auf Küsnachter Gebiet.

So hat die Gemeinde Küsnacht begonnen, den Bahnhofsraum gemeinsam mit der Bevölkerung neu zu denken. Als Raum, der die Maurmer Ortsteile Aesch, Scheuren und Forch mit den Weilern im Küsnachter Berg noch besser verbindet. Dazu ist im März das Mitwirkungsverfahren «Fokus Forch» gestartet.

Noch unklar ist, inwieweit sich die Gemeinde Maur finanziell an den verschiedenen Projekten beteiligen wird. Bisher fanden zwei gemeindeübergreifende Workshops zum Thema statt.

Resultat der Treffen, an denen rund 80 Leute mitmachten: Küsnachter und Maurmer möchten auf der Forch ein möglichst vielfältiges Angebot, das Gemeinschaft, Grünflächen, Dienstleistungen und Wohnraum vereint. Die Idee dahinter: Das Areal soll in vier räumliche und thematische Bereiche gegliedert sein.

Die vier Bereiche orientieren sich an den vorhandenen Strukturen. Gleichzeitig müssen sie mit den bestehenden Projekten der Forchbahn vereinbar sein. Der «Anzeiger von Uster» bietet eine detaillierte Auslegeordnung:

1. «Krone»-Ensemble – mehr Gemeinschaft

Den Auftakt der vier Entwicklungsbereiche wird voraussichtlich das «Krone»-Ensemble machen, das den traditionsreichen Gasthof Krone umgibt. Das Teilgebiet ist unabhängig von den Forchbahnprojekten realisierbar. Eine erste Sanierung des Gebäudes hat bereits begonnen.

Wie an den Workshops klar wurde, herrscht die Meinung vor, im Gebiet «Krone» sei das historische Ortsbild dringend zu erhalten.

2. Grossacher –mehr Grünfläche

Ebenfalls zügig umsetzbar dürfte das Gebiet Grossacher sein.Die Bevölkerung hat sich nämlich gegen Wohnungsneubauten auf dem Areal gleich neben dem Bahnhof ausgesprochen. Also gegen eine Idee, die die Gemeinde ursprünglich für das Gebiet hatte. Stattdessen wird nun eine öffentliche Grünfläche geschaffen.

3. Bahnhofsraum Mitte – mehr Dienstleistung

Etwas aufwendiger möchte die Bevölkerung hingegen den Bahnhofsraum Mitte gestalten. In diesem Bereich verkehren heute die Busse, und die Fahrgäste der Forchbahn betreten oder verlassen den Bahnhof via dieses Areal. Der Platz unterhalb der Bahnlinie soll auch künftig als Knotenpunkt zwischen Bahn und Bus fungieren, gleichzeitig aber zum multifunktionalen Bahnhofsplatz werden.

An die Stelle des bisherigen Parkplatzes, zwischen den Gleisen und der Kaltensteinstrasse, wird zudem ein neues unterirdisches Parkhaus rücken. An der Oberfläche wären neue Gebäude für ein Bahnreisezentrum, Büroräume und Gewerbe denkbar.

4. Forchterrasse – mehr Wohnraum

Am längsten – also sicher bis in die 2040er Jahre – dürfte es dauern, bis die Forchterrasse oberhalb der Bahnlinie umgestaltet werden kann. Denn dort wird die Forchbahn ihre Provisorien während des IHZ-Baus aufstellen.

Sobald sie wieder abgebaut sind, wird an der Alten Forchstrasse neuer, altersgerechter Wohnraum im tiefen Preissegment geschaffen. In der Mitte der Forchterrasse soll zudem eine verkehrsfreie Grünfläche für die Anwohnenden entstehen.

Essen, wohnen, shoppen: Das Grenzgebiet zwischen den Gemeinden Maur und Küsnacht soll bis in 20 Jahren völlig neu gestaltet werden. (Bild: Gemeinde Küsnacht)