Die Autobahn, die in der Wiese endet

Am 24. November wird über verschiedene nationale Vorlagen abgestimmt. Besonders im Fokus: der Ausbau des Autobahnnetzes.

Sechs Projekte möchte der Bund im ganzen Land umsetzen – für einen Betrag von rund 5 Milliarden Franken.

Der Grossraum Zürich geht dabei «leer» aus.

Irrungen und Wirrungen

Dabei gäbe es dort ein Projekt, das wie kaum ein Zweites von «Wirrungen und Irrungen» geprägt ist – und das auch viele Maurmerinnen und Maurmer seit Jahrzehnten begleitet – zumindest, wenn sie in Richtung Bündnerland oder Rapperswil-Jona fahren.

Die Rede ist von der Oberlandautobahn, welche die Lücke zwischen Uster-Ost und dem Kreisel Betzholz schliessen soll.

Schon 1965 wurde die Linienführung festgelegt, rund zehn Jahre später wurden die Autobahnabschnitte Brüttisellen–Volketswil und Jona–Betzholz eröffnet. 1988 folgte der Abschnitt Volketswil–Uster. Was bleibt, ist die Lücke. 

Geschützte Moorlandschaft

Die Crux: Die fehlenden rund 1600 Meter Autobahn führen durch eine Moorlandschaft, die seit dem Rothenturm-Volksentscheid von 1987 unter Schutz steht. 

Das Aus vor zwölf Jahren

2012 kam das Aus. Das Bundesgericht verweigerte die Bewilligung für die geplante Strecke. Doch auch diese sorgten für Kontroversen, insbesondere weil bei Gossau ein kurzes Strassenstück oberirdisch geführt werden soll.

Sondierungsbohrungen statt Verkehrsfluss

2020 übernahm der Bund die Planung und damit auch die Finanzierung. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat inzwischen diverse weitere Varianten mit einem durchgehenden Tunnel zwischen Wetzikon und dem Kreisel Betzholz geprüft.

Derzeit laufen Sondierungsbohrungen. Ob und wann gebaut wird, weiss noch niemand. Klar ist nur: Die Autobahn endet wohl noch für Jahrzehnte in der grünen Wiese.